"I am Gleisdorf" bei der Styriarte
Asylwerber kommen nur selten zu Wort......in Beethovens Befreiungsoper "Fidelio" verleiht ihnen Regisseur Thomas Höft eine Stimme.
Die Gleisdorfer Jugendlichen Alaa, Arman, Karan und Tafa erzählten in Videoeinspielungen ihre berührenden Geschichten, Mohammad und Amir waren Teil des imposanten Chors mit Sängern aus 14 Nationen unter der Leitung von Franz M.Herzog.
Mit dieser Produktion gelingt es Thomas Höft, Oper nicht nur als Ort bürgerlicher Selbstverständlichkeit zu zeigen, sondern auch die andere Seite: Menschen, die sich über die Grenzen von Nationalismus, Rassismus und religiösen Fanatismus hinweggesetzt haben.
Für unsere Schützlinge war die Teilnahme an diesem Styriarte-Highlight eine eindrucksvolle Erfahrung - dafür danken wir den Künstlern und Organisatoren herzlichst.
Grillparty am Hierzerteich:
Spiel, Spaß, Musik, köstliches Essen....ein Kontrapunkt zu den Horrormeldungen über negative Asylbescheide, Abschiebungen, endloses Warten......
Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen entführten beim Lesefestival "Buchfink" ihr Publikum in ferne Welten, erzählten Geschichten und Gedichte in Arabisch, Farsi und Russisch und übersetzten die Texte ins Deutsche. Der blinde afghanische Junge Jaser zeigte eindrucksvoll, dass auch eine derartige Behinderung den Zugang zu Literatur nicht versperrt.
Als "Special Guest" las Omar Khir Alanam - selbst aus Syrien geflüchtet - aus seinem jüngst erschienen Buch "Danke" - Wie Österreich meine Heimat wurde".
Beim abschließenden Buffet mit selbstgemachten Köstlichkeiten aus den Heimatländern der Flüchtlinge hatten die Gäste Gelegenheit zu anregenden Gesprächen mit den Vortragenden.
Ein Karussel der Menschlichkeit zog am Sonntag, dem "Tag der Menschenrechte" im vollbesetzten Immaculata-Saal des forumKLOSTERS in Gleisdorf das Publikum in seinen Bann. Die 14 jungen Darsteller der "i am Gleisdorf TheaterPerformance-Group"- fast alle mit Migrationshintergrund - wurden bei der Uraufführung des Stückes "A Carousel of Emotions" ( Idee, Konzeption, Regie: Eva Scheibelhofer-Schroll) zu BotschafterInnen für Menschenrechte. In eindrucksvollen und berührenden Szenen beschrieben sie ihre Suche nach einem Platz im Leben und in unserer Gesellschaft.
Buchautor und Integrationsexperte Fred Ohenhen wies in seiner Eröffnungsrede auf die Bedeutung der Grundrechte für ein funktionierendes Zusammenleben der Kulturen in Diversität und Vielfalt hin. Vier geflüchtete Menschen aus Somalia, Syrien und Afghanistan berichteten mit berührenden Worten über selbst erfahrene Menschenrechtsverletzungen in ihren Heimatländern. Das andinische Duo "Manuel und Pedro" untermalte die Veranstaltung mit Latino-Rhytmen und die Trommlergruppe "Von Mensch zu Mensch“ ließ den Abend rhytmisch ausklingen.
Seit diesem Sommer 2017 treffen sich AsylwerberInnen, Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte aus dem Bezirk Weiz, um unter fachlicher Anleitung von Steffi Lander-Arndt ihre Mathematik-Kenntnisse zu verbessern. Während der Sommerferien wurde für die Aufnahmeprüfungen an diversen Schulen gebüffelt. Aktuell treffen wir uns samstags, um mathematische Fragen zu klären bzw. noch vorhandene Lücken zu schließen. Wir erarbeiten das Fachvokabular in Deutsch, besprechen Beispielaufgaben und Rechenwege, die mit den Methoden aus den Heimatländern verglichen werden.
Bei immer wieder auftretenden Verständigungsschwierigkeiten und zum Üben des Gelernten werden die lerneifrigen Personen von muttersprachlichen Matheprofis unterstützt. Dies sind Babak Bagheri Dalivand und Saed Hamid Muosaki – aktuell noch Asylwerber. Alle sind mit Spaß, Freude und Engagement dabei.
Auch dies ist ein ehrenamtliches Projekt von iam-Gleisdorf.